Bezeichnung | Inhalt | Bezeichnung | Inhalt |
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Name: | FB 1/1290/17 | ||
Art: | Beschlussvorlage | ||
Datum: | 02.11.2017 | ||
Betreff: | P+R-Anlage Friedenstraße Ecke Kurt-Kräcker-Straße |
Dokumenttyp | Bezeichnung | Aktionen |
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![]() | Vorlage 202 KB | |
![]() | P+R-Anlage Bahnhof Ecke Kurt-Kräcker-Str 365 KB |
Beschlussvorschlag:
Der Ausschuss für Stadtentwicklung beschließt gemäß vorgelegter und erläuterter Ausbauplanung das Herstellen der P+R-Anlage vorbehaltlich der bewilligten Förderung vom Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR).
Sachdarstellung:
Die Stadt Wesel beabsichtigt, südlich des Bahnhofs Wesel eine P+R-Anlage mit 64 Stellplätzen (davon drei behindertengerechte und zwei Stellplätze für Elektrofahrzeuge) zu errichten. Das betreffende Areal befindet sich bahnseitig an der Friedenstraße im Bereich zwischen dem alten Fußgängertunnel und der Kreisverkehrsanlage Kurt-Kräcker-Straße/Friedenstraße /An de Tent. Das neue Tunnelbauwerk des Bahnhofes kann zu Fuß über eine Entfernung von rd. 260 m erreicht werden.
Zurzeit befindet sich auf dem ca. 2.350 m² großen Areal eine unzureichend mit Schotter befestigte Fläche, auf der zum Teil ungeordnet geparkt wird und die schlecht ausgeleuchtet ist.
Für dieses Vorhaben wurde im Mai
2017 ein Einplanungsantrag beim VRR gestellt und ist durch Beschluss des
Verwaltungsrates des VRR in den Förderkatalog 2018 aufgenommen worden. Der
Fördersatz beträgt 90 %, maximal jedoch 6.500 € je Stellplatz. Wenn mit dem
Ausbau im kommenden Jahr begonnen werden soll, ist bis zum 31.12.2017 der
aktualisierte Förderantrag beim VRR einzureichen.
Verkehrliche Begründung:
Die derzeitige Verkehrssituation für den Individualverkehr mit seinen Parkmöglichkeiten rund um den Bahnhof Wesel muss mehr als ausgelastet bezeichnet werden. Auf der Ostseite des Bahnhofes (Friedenstraße) befinden sich zwei P+R Anlagen mit ca. 241 Stellplätzen. Eine weitere P+R-Anlage wurde Ende 2014 westlich des Bahnhofs mit 167 Stellplätzen für die Öffentlichkeit freigegeben.
Der kleine P+R Parkplatz (ca. 50 Stellplätze) südlich des Bahnhofes auf der Stadtseite wird in Zukunft in großen Teilen dem Bau des dritten Gleises (sog. Betuwe-Linie) weichen, so dass der Bedarf an dann fehlenden Stellplätzen gedeckt werden muss.
Die Kapazität aller Anlagen reicht gerade aus, um den gesamten Parkplatzbedarf rund um den Weseler Bahnhof zu decken. Die aktuelle Bedarfs-Prognose geht von mindestens 375 – Tendenz ca. 400 – Stellplätzen für den ÖPNV aus. Verkehrsuntersuchungen / Verkehrszählungen haben ergänzend hierzu ergeben, dass alle vorhandenen P+R-Anlagen im Umfeld des Weseler Bahnhofs eine nahezu 100-prozentige Auslastung aufweisen.
Der Bahnhof Wesel und der zentrale Omnibusbahnhof Wesel (südlich des Bahnhofs) sind Umsteigepunkte für verschiedene Verkehrsbeziehungen:
Bahn-Bus, Bus-Bus, motorisierter Individualverkehr (MIV)-Bahn, MIV-Bus, Fahrrad-Bahn, Fahrrad-Bus.
Mit der neuen P+R Anlage soll die Attraktivität, vom MIV auf den ÖPNV zu wechseln, gesteigert werden.
Erläuterung der Ausbauplanung:
Geplant sind 64 Stellplätze in ebenerdiger Ausbauform. Hiervon sollen drei Stellplätze behindertengerecht ausgebaut werden. Für zwei Stellplätze ist eine Elektroladestation vorgesehen. Die nicht als Park- oder Fahrflächen angelegten Bereiche werden bepflanzt. Es sollen Bäume, Sträucher und Bodendecker zum Einsatz kommen.
Die Geometrie der PKW-Parkflächen wurde auf der Grundlage der „Empfehlungen für die Anlagen des ruhenden Verkehrs, EAR 05“ ermittelt.
Die Fahrgasse wird eine Breite von sechs Metern haben. Für die Stellplätze sind Abmessungen von 2,50 m x 5,00 (bzw. 4,30 m zuzüglich eines Überhangstreifens von 0,70 m) geplant. Abweichend davon werden die Behindertenstellplätze eine Breite von 3,50 (bzw. 2,50 m plus Breite des Gehweges) haben.
Der Aufbau erfolgt nach den „Richtlinien für die Standarisierung des Oberbaus (RStO 12)“ wie folgt:
- für die Fahrbahn:
4 cm Asphaltdeckschicht,
12 cm Asphalttragschicht,
15 cm Schottertragschicht,
34 cm
Frostschutzschicht
65 cm Gesamtaufbau
- für die Stellplätze:
10 cm Betonsteinpflaster,
4 cm Bettung,
25 cm Schottertragschicht,
26 cm
Frostschutzschicht
65 cm Gesamtaufbau
Das anfallende Oberflächenwasser versickert über Mulden. Für die Muldenversickerung steht eine Fläche von ca. 279 m² zur Verfügung. Eine wasserrechtliche Genehmigung vom Kreis Wesel liegt vor.
Die Straßenausstattung besteht aus Markierungen und Beschilderungen, die den Verkehr regeln. Eine den Ansprüchen gerecht werdende Beleuchtung wird im Zuge der Maßnahme hergestellt. Aufgrund des technischen Fortschrittes ist vorgesehen, die Beleuchtung in LED Technik herzustellen.
Mit der am 05.07.2017 in Kraft getretenen,
aktualisierten Weiterleitungsrichtlinie zu § 12 ÖPNVG NRW hat der
VRR-Verwaltungsrat Fördertatbestände neu aufgenommen, die im Einplanungsantrag
noch nicht berücksichtigt werden konnten.
Hinsichtlich der Förderung von P+R-Anlagen ist die
Herstellung eines Erfassungssystems zur Belegungsgradmessung aufgenommen
worden.
Zur Realisierung dieses Fördertatbestandes werden
zurzeit verschiedenen Systeme auf dem Markt angeboten:
- über Radarsensoren,
- mithilfe der Magnetsensortechnologie
- oder über Induktionsschleifen.
Der VRR beabsichtigt, die hierüber zur Verfügung
gestellten Daten im Internet seinen Kunden zur Verfügung zu stellen.
Die Daten können darüber hinaus vor Ort auf einer
Informationstafel angezeigt werden. Eine spätere Einbindung in eine App (z.B.
des VRR, StadtApp…) ist nicht auszuschließen.
Leider gibt es aber bisher kein System, welches seitens der Verwaltung uneingeschränkt und bedenkenlos favorisiert werden kann. Es handelt sich teilweise um neue Technologien, über die es noch keine Langzeiterfahrungen gibt. Ein Erfassungssystem wird deshalb auch vorerst nur für die neu herzustellende Parkplatzanlage als Testprojekt vorgesehen. Grundsätzlich ist die Idee eines Erfassungssystems zu begrüßen und bietet folgende Vorteile:
- der Parksuchverkehr verringert sich,
- dadurch verringert sich auch der umweltbelastende CO2- und Stickoxidausstoß,
- die Stadt Wesel stellt sich innovativ und modern auf und gewinnt an Attraktivität.
Aus diesen Gründen sollte dieses Pilotprojekt genau auf Praxistauglichkeit hin geprüft werden. Sollte sich dieses System bewähren, könnte es dann auf alle Parkplätze am Bahnhof und in der Innenstadt erweitert werden.
Die Maßnahme soll im Jahr 2018 realisiert werden. Als
Bauzeit sind 6 Monate veranschlagt.
Finanzielle
Auswirkungen
Die Ausbaukosten betragen gemäß
Kostenschätzung rund 340.000 €, wobei der Eigenanteil der Stadt Wesel mit ca.
34.000 € kalkuliert ist. Hinzu kämen die Kosten für das Erfassungssystem. Die Installation des Erfassungssystems wird mit maximal 200
€/Stellplatz gefördert. Hierfür werden Gesamtkosten in Höhe von rund 30.000 €
geschätzt, von denen ca.12.800 € durch Zuwendungen refinanziert werden. Der
Eigenanteil der Stadt beträgt hieran ca. 17.200 €. Hinzu kommen jährliche
Unterhaltungskosten für Wartung bzw. Pflege der Hard- und Software von ca.
3.000 bis 10.000 €. Die tatsächliche Höhe der Unterhaltungskosten hängt
letztendlich vom Ausschreibungsergebnis ab. Die Unterhaltungskosten sind nicht
förderfähig und müssen zu 100 Prozent von der Stadt Wesel getragen werden.
Im Entwurf des Haushalts 2018 sind die Mittel für
den Ausbau der P+R-Anlage in Höhe von 340.000 € vorgesehen. Die Kosten für das
Erfassungssystem in Höhe von 30.000 € sind über die Veränderungsliste in den
Haushalt einzubringen.
Ab 2019 sind die Unterhaltungskosten jährlich im
Haushalt in Höhe von 10.000 € zur Verfügung zu stellen.
Die Zweckbindung der P+R -Anlage beträgt für den
Bereich Straßenbau 20 Jahre, für die Hardware des Erfassungssystems 10 Jahre
und für die Software 5 Jahre.
Anlagen:
Anlage 1: Lageplan P+R-Anlage Ecke Kurt-Kräcker-Str.